Mittendrin:

Forschungs-Durchführung: bedeutet die Erhebung von Daten und Informationen mit Hilfe der ausgewählten Methoden, z. B. Expert*inneninterviews, Repräsentativbefragung oder Teilnehmende Beobachtung. Näheres dazu: Forschungsmethoden erklärt

  • Daten generieren: bedeutet Zahlen und Fakten erzeugen, also diese selbst sammeln und erstellen.
    Beispiel: Wie viele Menschen wohnen in meinem Haus, ich zähle die Personen und habe dann die Anzahl der im Haus wohnenden Menschen generiert.
  • Empirie: Wissen, das aus Erfahrung gewonnen wird. Dieses Wissen wird mit Begriffen aus der Wissenschaft gesammelt und ausgewertet. In der Teilhabeforschung spielt empirisches Wissen eine große Rolle, d.h. es werden erst Erkenntnisse aus der Praxis, aus Beobachtungen oder aus Befragungen gesammelt. Diese bilden dann die Grundlage für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragen. Empirisch bedeutet auf Erfahrung beruhend. So werden z. B. Personen zu ihrer Lebenssituation befragt, aus diesen Aussagen können dann Schlussfolgerungen gezogen werden.
  • Erfahrungswissen: Das was Menschen erlebt und erfahren haben, wird zu Wissen und zu Erkenntnissen zusammengefasst. Aus Erfahrungswissen können Forschende wichtige Antworten für ihr Forschungsfrage gewinnen.
  • Going nativ: bezeichnet man als Verlust der kritischen Distanz. Wenn z.B. eine Forscherin oder ein Forscher sehr lange oder eng mit einer Gruppe zusammen arbeitet, ist sie/er so vertraut mit der Gruppe, dass sie/er nicht mehr von außen darauf schauen kann und so manche Schwierigkeiten oder Probleme nicht mehr erkennen kann. Der Forschende ist dann selbst Teil der Gruppe, die er/sie erforschen wollte, was dazu führen kann, dass dieser nicht mehr wissenschaftlich und sachlich forschen kann.
  • Handlungswissen: Was muss jemand wissen, um eine Aufgabe oder ein Problem lösen zu können.
  • Interaktion: Zwei oder mehr Personen machen etwas miteinander, z. B. sprechen, streiten, spielen, und daraus kann etwas Neues entstehen (Wechselwirkung).
  • Interviewleitfaden/Leitfadengestützte Interviews: Für Befragungen werden vorher einheitlich konkrete Fragen und Themen zusammengestellt, die mit allen Teilnehmenden jeweils in einem Interview besprochen werden.
    Beispiel: Für die Befragung meiner Mitbewohner*innen  zum Thema Kabelfernsehen, erstelle ich einige Fragen oder Themen, die mich interessieren: Wie ist der Empfang, was kostet es im Monat, wie oft schauen Sie fern? Mit diesen einheitlichen Fragen kann ich später die Antworten gut auswerten und die Situation besser einschätzen.
  • Narrative Interviews: Hier habe ich keinen Leitfaden, sondern führe offene Gespräche mit meinen Mitbewohnern. Wahrscheinlich erfahre ich damit mehr von ihnen als bei speziellen Fragen. Wenn ich die Fragen aber hinterher auswerten will, ist es schwieriger allgemeine Daten zu generieren.
  • Proband*in: Ein Proband ist eine sogenannte Testperson oder Versuchsperson, also jemand, an dem oder mit dem wissenschaftliche Tests und Versuche durchgeführt werden. Dabei kann es z. B. um Befragungen, Untersuchungen, Einnahmen von Medikamenten oder größere Experimente handeln. Die Teilnahme von Menschen als Testpersonen in wissenschaftlichen Versuchen unterliegt strengen Regeln zum Schutz der Probanden und erfolgt ausschließlich freiwillig.
  • Reliabilität: Ist die Zuverlässigkeit eines Versuchs oder eines Plans.
    Beispiel: Wenn ich die Temperatur messen will, muss das Thermometer einwandfrei funktionieren. Tut es das nicht, bekomme ich Werte, die nicht stimmen. Und ich muss wissen, welches Thermometer wo und wie am besten eingesetzt wird.
  • Session: bedeutet Sitzung oder ist Teil einer Veranstaltung.
  • Setting: Der Raum bzw. Ort, die Anzahl und Art der Personen sowie bestimmte Regeln, die gelten, bezeichnet man als Setting in einem Forschungsprozess.

Forschungs-Auswertung: Hier erfolgt dasAuswerten der Daten und die Analyse, also die genaue und systematische Untersuchung. Dabei werden Kenntnisse gewonnen, die helfen, die Forschungsfrage zu beantworten bzw. die Forschungsthese zu überprüfen. Wichtig dabei ist auch, diese Auswertung und Untersuchung zu reflektieren, also öfter zu überdenken und zu hinterfragen, damit letztendlich ein gutes und vertretbares Ergebnis entsteht. Beispielsweise kann ich mich hier sicherheitshalber fragen, habe ich genügend Dokumente gelesen und genügend Personen befragt? Habe ich die passenden Personen befragt? Was sagen die gewonnenen Daten wirklich aus?

  • Deduktion: bedeutet vom Allgemeinen zum Einzelnen und zum Besonderen zu kommen.
    Beispiel: Alleinstehende Menschen wollen nicht einsam sein (Allgemeines).
    Ich frage meine Mitbewohner*innen, ob sie einsam sind und was sie sich wünschen. Ich bekomme viele einzelne Antworten, die bestätigen, dass viele sich mehr Gemeinschaft wünschen und nicht einsam sein wollen. (Einzelnes)
    Einige wenige wollen aber nicht mehr Gesellschaft. (Besonderes)
  • Evaluieren/Evaluation: Ist eine Bewertung oder Untersuchung von erstellten Daten, Prozessen oder Ergebnissen auf vorher festgelegter Grundlage.
    Beispiel: Ich möchte wissen, wieviel meiner Mitbewohner*innen im Haus Kabelfernsehen haben und wie zufrieden sie damit sind. Ich habe die Frage formuliert, generiere dann die Daten, indem ich die Zahl der Mieter*innen mit Kabelanschluss erfasse und dann frage ich sie, ob sie damit zufrieden sind. Es werden einige Probleme genannt, die gelöst werden sollen. Nach einiger Zeit frage ich wieder, ob die Probleme jetzt gelöst sind. Ich evaluiere die Antworten vor und nach der Befragung.
  • Induktion: Ist das umgekehrte Vorgehen von Deduktion, ich versuche aus dem Einzelnen das Allgemeine zu erkennen.
    Beispiel: Ich erfahre regelmäßig von einzelnen Mitbewohner*innen, dass sie gern mehr Gesellschaft hätten (Einzelnes). Daraus weiß ich dann, dass alleinstehende Menschen nicht einsam sein wollen (Allgemeines) und vermute daher, dass man etwas für mehr Gemeinschaft tun sollte.
  • Prozessqualität: Wie hat der Forschungsprozess funktioniert? Hat man an alles gedacht, hätte man etwas besser machen können?